Für ihren Job sind nur wenige Soldaten vorgesehen, die Ausbildung ist anspruchsvoll. Beim Hubschraubergeschwader 64 in Laupheim werden die ersten Kampfretter der Bundeswehr ausgebildet.
25 Dienstposten wurden geschaffen, alle im Hubschraubergeschwader 64. Bis zum Jahresende sollen 18 Stellen besetzt sein.
Die Ausbildung dauert zwei Jahre und mehr.
An Bewerbern herrscht kein Mangel. „Wir bekommen regelmäßig Anfragen“, bestätigt der Presseoffizier Major Steffen Buschmann. Das
Auswahlverfahren ist streng. „Kampfretter müssen hohen physischen und psychischen Belastungen standhalten können“, erklärt ein Ausbilder. Auch die Motivation zählt: Wer sich zwangsläufig in Gefahr begibt, um Anderen zu helfen, „der sollte seine Arbeit aus Überzeugung tun“.
Teamfähigkeit ist das A und O .
Etliche von denen, die jetzt zu Kampfrettern ausgebildet werden, bringen bestimmte Fertigkeiten schon von früheren Verwendungen mit. „Wir wollen möglichst bald einsatzbereit sein“, sagt Major Buschmann. Die Soldaten werden auf Lehrgänge geschickt, die für gewöhnlich Kommandokräften vorbehalten sind. Fallschirmspringen, Schießen, viel Sport und ein Nahkampf- und Überlebenstraining stehen auf dem Dienstplan, dazu eine vertiefte medizinische Ausbildung für die Erstversorgung von Verletzten und Verwundeten vor Ort.
Die Abläufe bei einem Einsatz werden im täglichen Dienstbetrieb immer und immer wieder geübt. Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Schnell hin und schnell wieder weg, lautet die Devise. Die Verfahren sind in der Nato standardisiert, „wir können auch unseren Verbündeten zu Hilfe eilen“.
2014 sollen die ersten Teams nach Afghanistan geschickt werden. Sie können dort auch bei medizinischen Notfällen unterstützend eingreifen.
„Personal Recovery wird in jedem kommenden Einsatz der Bundeswehr gefordert sein“, sagt Major Buschmann. Für Piloten, die in Krisengebieten fliegen, sei dies ein wichtiges psychologisches Moment. Die Kampfretter wiederum gehen davon aus, dass sie nötigenfalls Unterstützung aus der Luft erhalten – „wir sind das letzte Glied in einer Kette“.