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Channel: German Air Force - Air Transport Group - Helicopter Wing 64 - Holzdorf Air Base | Scoop.it
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NH90 Training für Afghanistan - Forward Air MedEvac - Holzdorf - TrspHubschrRgt 10

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Die NH90-Besatzungen bereiten sich auf das Retten von Soldaten vor. Der neue Hubschrauber ist gilt in seiner Funktion als medizinischer Rettungshubschrauber (Forward Air MedEvac) für Afghanistan als einsatzbereit.

 

Der Hubschrauber vom Typ NH90 gilt in seiner Funktion als medizinischer Rettungshubschrauber (Forward Air MedEvac) für Afghanistan als einsatzbereit. Seit dem 22. Juni ist das so. Diesen Tag hätten sich die Soldaten vor Ort schon wesentlich früher gewünscht. Um so engagierter ist man jetzt bei der Bundeswehr dabei, das Personal auf die noch ausstehenden Missionen schnell und gründlich vorzubereiten.

 

Zwölf Mal - so oft wurden NH90 in Afghanistan bereits zu Rettungseinsätzen gerufen, galt es verletzte Soldaten aus Gefahrenzonen zu holen, um sie medizinisch zu versorgen. Auch wenn der Abzug der Kampftruppen vom Hindukusch längst beschlossene Sache ist, die Lage ist und bleibt kritisch. Experten rechnen ohnehin damit, dass der für 2014 angekündigte Rückzug der ISAF-Kampftruppen die Taliban in ihrem Angriffsstreben zusätzlich beflügeln wird. Um so notwendiger ist die Luftrettung.

 

Gegenwärtig verrichten in Afghanistan 65 Soldaten ihren Dienst rund um den NH90, Piloten und Techniker. Weitere 130 befinden sich in der direkten Vorbereitung. Ihr Einsatz steht in den kommenden Wochen an. Anfang Dezember wird es den nächsten Personalwechsel am Stationierungsort der Maschinen in Mazar-e Scharif (MES) geben. Bis dahin gilt es, notwendige Verfahren und die Rettungskette so einzustudieren, dass sie im Ernstfall beherrscht werden. Der Fliegerhorst Holzdorf und sein Umland bieten hierfür beste Voraussetzungen. Final Effort, Letzter Schliff, lautet eine Übung, die dieser Tage am Standort ablief. Besatzungen und Techniker des Transporthubschrauberregimentes 10 aus Faßberg, wo der NH90 seit seinem Abzug aus Holzdorf stationiert ist, nutzen für ihr Vorhaben nicht nur den Fliegerhorst Holzdorf, sondern agieren aktiv in der Annaburger Heide, in der Letzlinger Heide sowie auf dem Truppenübungsplatz Lehnin.

Unter möglichst realistischen Bedingungen

„Dieses Paket bietet uns ideale Voraussetzungen, um die Besatzungen unter realistischen Bedingungen auf ihre Aufgabe in Afghanistan vorzubereiten“, sagt Regimentskommandeur Oberst Andreas Pfeiffer. Pfeiffer, der seine eigene Umschulung auf den NH90 in Holzdorf absolvierte, kennt den Standort und weiß dessen Vorzüge zu schätzen. „Die Heide weist staubige Bedingungen wie im Einsatzland auf und als operatives Zentrum für unsere eingespielten Szenarien ist Holzdorf genau richtig, vergleichbar mit den Voraussetzungen in MES“, ergänzt er. Zudem lobt der Oberst die Unterstützung der hiesigen Soldaten, die dem NH90 noch immer nahe stehen und sein Handling nach wie vor beherrschen.

 

Ziel der Übung ist es, unter möglichst realistischen Bedingungen zu trainieren. Das gilt auch für das Retten verwundeter Soldaten. Männer mit simulierten Verletzungen warten deshalb, am Boden liegend, auf die Hilfe aus der Luft, während Bodentruppen das Terrain sichern und Angreifer abwehren. Das Eintreffen der Hubschrauber am Einsatzort geschieht für den Betrachter unerwartet. Wie aus dem Nichts tauchen die „stählernen Rettungswagen“ als Duo über umliegenden Baumwipfeln auf. Während eine Maschine das Gebiet umkreist und zwei Bordschützen (Doorgunner) die Bodentruppen mit ihren MG aus der Luft unterstützen, setzt der zweite Helikopter nur Sekunden später zur Landung an.

 

Sicherungskräfte mit Maschinenpistolen betreten das wehende Grasland als Erste, dahinter Rettungssanitäter mit Tragen in der Hand. Was dem folgt, ist einstudiert und funktioniert reibungslos. Die Verletzten werden auf die Tragen gelegt und nacheinander in die Maschine gebracht, deren Rotoren sich weiter drehen und auf den Start warten. Nach drei Minuten hebt die Maschine vom Boden ab, und verschwindet, dicht gefolgt von ihrem Zwilling, am Horizont. Deutsche Soldaten in Afghanistan haben die Frage, ob sie sich sicherer fühlen, wenn sie deutsche Rettungskräfte in der Luft wissen, mit einem deutlichen Ja beantwortet. „Genau das muss uns Verpflichtung sein, ihnen im Notfall zur Seite zu stehen“, sagt Oberst Pfeiffer. Um die Piloten und Bordtechniker bestmöglich zu schulen, lernen sie im Verlaufe der Übung von Soldaten, die mit dem NH90 bereits im Einsatz waren. Auch die Bodenkräfte verfügen überwiegend über Einsatzerfahrungen in Afghanistan.

 

Die Bundeswehr befindet sich derzeit in einer aktiven Phase der Neufindung. Aufgaben werden umverteilt, künftige Einsatzgebiete werden zweifelsfrei im Ausland sein. Genau dann ist es gut zu wissen, über eine perfekte Rettungskette aus der Luft zu verfügen. Für die letzten Monate in Afghanistan, aber auch die Zeit darüber hinaus ist man darauf gut vorbereitet.

 

Insgesamt zwölf Hubschrauber des Typs NH90 hat die Bundeswehr in Holzdorf zum MedEvac umrüsten lassen. Jede der Maschinen kann zwei Patienten aufnehmen und verfügt über ein umfassendes medizinisches Equipment. Dazu gehören unter anderem Defibrillatoren, Sauerstoff und Beatmungsgeräte. Was den NH90 auszeichnet, ist seine Einsatzdauer von zwei Stunden und 45 Minuten, womit selbst amerikanische Helikopter weit übertroffen werden. Zudem erreicht er Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 165 Knoten, was 305,58 Kilometer pro Stunde entspricht. 




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