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Außenlast-Transport - Do27 - Sikorsky CH-53G - HSG 64 Laupheim

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Es waren gleich drei Fliegen mit einer Klappe, die kürzlich geschlagen wurden: Eine ausrangierte Do 27 der Bundeswehr Sportfliegergemeinschaft Fürstenfeldbruck musste zum Flugplatz Lagerlechfeld transportiert werden – für die Luftfahrttechnischen Offiziere und eine Hubschrauberbesatzung aus Laupheim eine gute Gelegenheit für einen anspruchsvollen Außenlasttransport.

 

Das Flugzeug aus dem Baujahr 1958 stand schon viele Jahre ohne Motor und Propeller zum „Schrauben“ nur noch am Boden. 428 Maschinen dieses Typs flogen einst bei der Bundeswehr, das Gros davon bei den Heeresfliegern als Beobachtungs- und Verbindungsflugzeuge.
Herausragend waren seine Kurzstart- und Langsamflug-Eigenschaften. Aber genau diese machten die Do 27 nun zur anspruchsvollen Sonderlast:„Der Flieger will fliegen, und zwar schon bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten“, beschreibt Oberstleutnant d.R. Dominik Vogel vom Hubschraubergeschwader 64 aus Laupheim das Problem. „Und das müssen wir beim Transportflug unbedingt verhindern“. Vogel ist Ausbildungsleiter für Sonderlasttransporte und hat schon einige Flugzeuge mit Hubschraubern transportiert.

 

Drei Technische Offiziere des Geschwaders und zwei Offiziere des Instandsetzungs-Kooperationszentrums aus Donauwörth durften sich Gedanken machen, wie man einen solchen Flieger sicher durch die Luft befördern kann. Oberste Prämisse war es, den Auftrieb zu reduzieren, damit die Do 27 während des Fluges kein Eigenleben beginnt.
Hierzu wurde zuerst der leere Motorraum mit Sandsäcken gefüllt, um die Maschine möglichst schwer zu bekommen und den Schwerpunkt nach vorne zu verlagern. Die Landeklappen an den Tragflächen wurden in eingefahrenem Zustand blockiert, Kanthölzer auf den Tragflächen und Lastennetze am Höhenruder sollten die laminare Luftströmung stören und den Auftrieb reduzieren. Ein kleiner Bremsschirm am Seitenleitwerk sollte die Richtungsstabilität im Vorwärtsflug gewährleisten.
Als abschließende Maßnahme wurde mit der Maschine ein „Kranhängeversuch“ durchgeführt. So ließ sich das genaue Lastgewicht ermitteln, und die Fluglage im Hängegeschirr einstellen.

 

Derart vorbereitet konnte die Do ihren letzten Flug beginnen. Nach einer gründlichen Einweisung der Hubschrauber-Besatzung durch die Luftfahrttechnischen Offiziere begann die eigentliche Aktion. Kritischster Moment dabei war die Lastaufnahme: Wenn der Transporthubschrauber CH 53 dicht über der Last steht, drücken Abwinde in Orkanstärke auf den Flieger am Boden. Der Bordtechniker an der Bodenluke des Hubschraubers muss zudem die Piloten zügig, sicher und genau einweisen, denn diese sehen nicht, was unter dem Hubschrauber passiert.

Nachdem der Lasthaken eingehängt war, ging es auch schon los. Nach 30 Minuten Flugzeit konnte die Do 27 sicher und unbeschadet in Lagerlechfeld abgestellt werden. „Alles verlief problemlos. Wir konnten mit circa 40 bis 50 Knoten  fliegen. Die Do 27 war sehr gut vorbereitet und lag stabil in der Luft“, sagte der Kommandant des Hubschraubers, Hauptmann Reinhard Friang nach dem Flug „Für uns war die Last mit 1,3 Tonnen Gewicht fast etwas zu leicht“.
In Lagerlechfeld freut man sich nun über das Flugzeug. Es wird nun dort in der Ausbildungswerkstatt ein wertvolles „Schrauberobjekt“ für die zukünftigen Luftfahrzeugmechaniker.




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