Eine ungewöhnliche Reise hat ein Hubschrauber der Celler Heeresflieger hinter sich: Nach einer Notlandung bei Bremen schwebte er als Außenlast unter einem anderen Hubschrauber nach Wietzenbruch zurück.
Wenn etwas schiefgeht, zahlt sich gutes Training aus. Diese Erfahrung machten jetzt zwei Celler Bundeswehr-Piloten, als auf einem Übungsflug plötzlich eines der beiden Triebwerke ihres Hubschraubers vom Typ Bo 105 ausfiel und sie nördlich von Bremen bei Wasserhorst zu einer Notlandung zwang. „In solchen Situationen gibt es nur eins: Sofort runtergehen“, erläutert Hauptmann Olaf Langanki, Presseoffizier des Hubschrauberausbildungszentrums in der Wietzenbrucher Immelmann-Kaserne.
Ein Techniker aus Celle sei schnell vor Ort gewesen. „Er prüfte, ob der Hubschrauber wieder flugfähig gemacht werden könnte, um einen Abtransport zu vermeiden. Das Triebwerk war jedoch an Ort und Stelle irreparabel“, so Langanki. Die Bo musste geborgen werden: „Der morastige Untergrund der Wiese und das Fehlen einer befestigten Zufahrt machten einen Abtransport mit einem Sattelschlepper unmöglich. So entschied man sich, die Lufttransportgruppe des Hubschraubergeschwaders 64 der Luftwaffe in Holzdorf um Hilfe zu bitten.“ Eine CH-53 sollte die notgelandete Bo per Lufttransport am nächsten Tag bergen.
Ein Team von fünf Soldaten vom Landeskommando Bremen in Garlstedt sicherte die Militärmaschine bis zum nächsten Morgen.Unter der Leitung von Hauptmann Hubert Ernst trafen acht Techniker aus Celle bei der Bo 105 ein und bereiteten sie für den Abtransport vor. „Dafür wurden vom Heck- und Hauptrotor sämtliche Blätter demontiert und ein Lastengeschirr angebracht“, so Langanki. Dann wurde der kleine Hubschrauber unter einen Transporthubschrauber vom Typ CH-53 gehängt und nach Celle geflogen.
Wichtig sei, dass weder bei der Notlandung noch beim Transport einer der Soldaten zu Schaden gekommen sei, sagt Langanki: „Die gesamte Aktion verlief erfolgreich. Derzeitig läuft eine Untersuchung, um die genaue Ursache für den Triebwerkausfall zu ermitteln. Dieser Zwischenfall hat gezeigt, dass Teamarbeit wichtig ist. Luftwaffe und Heer haben Hand in Hand gearbeitet.“